Titelbild: Was tun, wenn das Holz sich beim Lasern verzieht?

Was tun, wenn das Holz sich beim Lasern verzieht?

Was tun, wenn das Holz sich beim Lasern verzieht?

Ein Problem, das viele unterschätzen

Viele, die mit Holz lasern, kennen das Problem: Gerade dünne Holzplatten verziehen sich oft – manchmal schon beim ersten Kontakt mit dem Laser. Das führt zu ungenauen Schnitten, unregelmäßigen Kanten oder sogar beschädigten Projekten. Doch das Verziehen lässt sich mit einigen einfachen Maßnahmen schon vor dem Lasern stark reduzieren.

Was tun, wenn das Holz sich beim Lasern verzieht?

Warum sich dünnes Holz verzieht

Holz ist ein lebendiges Material, das auf seine Umwelt reagiert. Hauptursachen für das Verziehen sind:

  • Feuchtigkeit: Holz nimmt Feuchtigkeit aus der Luft auf oder gibt sie ab. Ungleichmäßige Feuchtigkeitsaufnahme führt dazu, dass sich das Holz verformt. Das passiert besonders schnell bei dünnen Platten und Sperrholz, wo unterschiedliche Schichten unterschiedlich arbeiten.

  • Temperatur: Schwankungen der Temperatur beeinflussen die Luftfeuchtigkeit und verursachen ebenfalls Verformungen. Außerdem kann die Hitze des Lasers direkt zum Verziehen führen.

Praktische Tipps für die Vorbereitung: So lagert und behandelst du Holz richtig

Um dein Holz möglichst plan und stabil zu halten, solltest du schon beim Erhalt und der Lagerung die richtigen Schritte beachten:

  1. Holz trocken und flach lagern

    • Lagere deine Holzplatten flach, nicht auf der Kante stehend. So kann die Platte sich nicht verbiegen.

    • Achte darauf, dass die Lagerfläche eben und stabil ist. Nutze am besten eine glatte, feste Unterlage.

    • Zwischen den Platten kannst du dünne Abstandshalter (z. B. Holzleisten) legen, damit Luft von beiden Seiten zirkulieren kann und die Feuchtigkeit sich ausgleichen kann.

  2. Konstante Luftfeuchtigkeit sicherstellen

    • Ideal sind 40–60 % relative Luftfeuchtigkeit. Zu hohe Luftfeuchtigkeit lässt das Holz quellen, zu trockene Luft kann es spröde machen und schrumpfen lassen.

    • Vermeide direkte Sonneneinstrahlung oder Lagerplätze in feuchten Kellern oder Garagen. Auch Heizkörpernähe ist ungünstig, da sie die Luft austrocknet.

  3. Holz langsam akklimatisieren lassen

    • Wenn du Holz gekauft hast, lass es mindestens 24 bis 48 Stunden in deinem Arbeitsraum lagern, bevor du es bearbeitest. So kann es sich an die dortigen Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen anpassen.

  4. Verbogene Platten wieder begradigen

    • Lege das Holz flach hin und beschwere es über mehrere Tage mit schweren, ebenen Gegenständen (z. B. Stahlplatten, Bücherstapel).

    • Eine andere Möglichkeit ist, das Holz leicht anzufeuchten und dann unter eine Presse zu legen. Dabei solltest du aber vorsichtig sein, um das Holz nicht zu beschädigen.

  5. Vor dem Lasern zusätzlich beschweren oder fixieren

    • Gerade dünne Holzplatten können sich durch die Hitze des Lasers noch während des Schnitts verziehen.

    • Fixiere das Material mit Magneten, Klammern oder Drahtspannern auf dem Lasertisch, um es plan zu halten.

    • Achte auch darauf, dass das Material nicht zu locker liegt und keine Luft darunter zirkulieren kann, die die Platte anheben könnte.

Holz richtig Lagern

Bonus-Tipps für den Laserschnitt selbst

  • Langsam schneiden, nicht hetzen: Höhere Schnittgeschwindigkeiten erzeugen oft mehr Hitze und führen zum Verziehen.

  • Mehrere dünne Schnitte statt einem dicken: Wenn möglich, schneide mehrmals mit niedriger Leistung, statt einmal mit hoher Leistung. So bleibt das Holz kühler.

  • Verwende hitzebeständige Unterlagen: Manche Unterlagen verhindern die Rückstrahlung der Laserwärme und helfen so, das Holz stabiler zu halten.


Fazit

Das Verziehen von Holz beim Lasern lässt sich meist vermeiden, wenn man von Anfang an richtig lagert, das Holz gut vorbereitet und während des Schneidens stabilisiert. Mit etwas Planung und den beschriebenen Maßnahmen stehen deine Holzplatten stabiler und liefern dir saubere Schnittergebnisse.